Gemäß Wikipedia umfasst Supply-Chain-Management (SCM) bzw. Lieferkettenmanagement, deutsch auch Wertschöpfungslehre, die Planung und das Management aller Aufgaben bei Lieferantenwahl, Beschaffung und Umwandlung sowie alle Aufgaben der Logistik. Insbesondere enthält es die Koordinierung und Zusammenarbeit der beteiligten Partner.
Im Weiteren geht es dann schnell um die zahlreichen operativen Aufgaben des Lieferkettenmanagements. Dabei gerät schnell aus dem Blick, dass die einzelnen Partner einer Lieferkette eine strategische Ausrichtung und verantwortungsvolle Mitarbeiter mit vielen neuen Ideen und Anregungen haben. Kennen Sie die Themen, an denen Ihre Supplier zurzeit arbeiten? Wo sie sich in den nächsten fünf Jahren positioniert haben wollen? Oder wird bei Ihnen die Supply Chain vom Einkauf gesteuert gemäß dem Just-in-time-Gedanken?
Neue Ideen kommen oft von außen
Häufig habe ich erlebt, dass es externer Vortragsveranstaltungen bedarf, auf denen sich funktionsgleiche Repräsentanten zu bestimmten Sachbereichen treffen, um auf gleicher Augenhöhe neuartige Ideen auszutauschen. Oder man sitzt im Flugzeug und im Gespräch mit seinem Nachbarn erfährt man über neue Fertigungsverfahren der Elektronischen Industrie, Werkzeugindustrie oder ähnliches. Dabei ist diese Form der Informationsbündelung und Verarbeitung zufällig und unstrukturiert. Nach meiner Erfahrung geht dies deutlich einfacher und lässt sich darüber hinaus auch planen.
Eine Studie von A.T. Kearney kommt zu ähnlichen Ergebnissen: Innovationsführer entwickeln mehr als ein Viertel ihrer Ideen außerhalb des eigenen Unternehmens. Dabei geht es nicht nur um die reinen Kostensenkungspotentiale, sondern vielmehr um die Geschwindigkeit und Differenzierung zum Wettbewerb. Kernvoraussetzung hierfür ist, sich seiner eigenen Stärken und Schwächen schonungslos bewusst zu sein, um dann gezielt nach Alternativen zu suchen.
Wissen der Zulieferer nutzen
Dazu ist es unerlässlich, mit Experten aus den Zulieferindustrien noch intensiver zusammenzuarbeiten, da keiner der Beteiligten über das Know-how verfügt, das Differenzierungs-Problem allein zu lösen. Erst die Symbiose des technischen und des Applikations-Know-hows ermöglicht eine Unterscheidung am Markt.
Beispiele? Die Symbiose von Spracherkennung und Waschmaschine ergab in den 1980er Jahren unter Edzard Reuter keine neue Differenzierung für AEG, aber die Kombination von Kleinst-Computern (80er/90er), Mobilfunktechnologie (90er) und Touchpads als Tastaturersatz führte zum iPhone. Hätte Apple versucht, all diese Innovationen selbständig zu erreichen, wäre das Unternehmen bei weitem nicht so erfolgreich gewesen.
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