Innovationen durch neue Kombinationen – Was man von Doodle God lernen kann

[English Version]

Doodle God-Icon

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In Zeiten der Apps und Smartphones schießen Spiele und nützliche Helfer wie Pilze aus dem Boden. Einige von ihnen bedienen einen neuen Bedarf, andere erneuern etwas Existierendes. Laut Wikipedia ist nun Doodle God die Erneuerung eines DOS-basierten Spieles namens „Alchemy“. Die Spielidee dabei ist recht simpel. Durch die Kombination von bestimmten Sachen oder Fähigkeiten kann man neue Dinge entdecken, ja ein ganzes Universum erschaffen. Das Spiel startet mit den vier klassischen Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft. Aus diesen ließen sich Schritt für Schritt zunächst bis zu 115 Elemente in 14 Kategorien erstellen; in der neuesten Spielversion lassen sich bereits mehr als 300 Objekte und Erfindungen kreieren.

Sie werden zu Recht fragen: Was hat dies mit Innovation zu tun?

Nun, schaut man sich die Diskussionen über Innovationen an, so geht sie schnell in die unterschiedlichsten Richtungen: ob diese technologisch seien, neue Kundenbedarfe deckten, wie man sie strukturieren, und wie man sie womöglich steuern könne; was revolutionäre und evolutionäre Innovationen seien, oder wie man sie gar wiederholbar machen könne.

Nichts geschieht ohne den Markt

Wir alle wissen, Innovationen überleben nur, wenn sie einen Mehrwert generieren. Also ist die logische Schlussfolgerung, dass der Markt die Innovationskraft treibt. In diesem Zusammenhang liefern ganz gewiss auch neue Bedürfnisse, die sich in einer Gesellschaft entwickeln, neue Impulse für Innovationen. Die Kunst hierbei besteht einerseits in der geschickten Kombination technologisch vorhandener „Elemente“, um diese Bedürfnisse zu bedienen (siehe das Beispiel iPhone). Andererseits ist die Voraussetzung, dass die physikalischen und technischen Grundlagen bereits existieren. Wir haben es also bei Innovationen – das lehrt auch das Beispiel „Doodle God“ – in der Regel mit der neuen Kombination bereits vorhandener, technisch funktionsfähiger Elemente oder Komponenten zu tun.

Alles basiert auf der Technik

Wir alle kennen den Spruch von Captain Kirk: „Beam me up, Scotty“. Eine sehr reizvolle Vorstellung hinsichtlich des Reisens. Man muss kein Hellseher sein, um dem „Beamen“ – wenn es das denn gäbe – einen guten Markterfolg vorauszusagen. Der „kleine“ Haken: Es muss erst einmal technologisch machbar sein. Selbst wenn das „Beamen“ am Ende nicht gelingt, werden durch die Grundlagenforschung laufend weitere „Elemente“ und Verbindungen erstellt, deren Kombination exponentiell steigende Möglichkeiten zulässt. Das zeigt auch die Chemie. In der Chemie, eine der jüngsten Wissenschaften überhaupt, gibt es bis heute 118 bekannte Elemente. Aus diesen Elementen lassen sich bis zu 3.000.000 Verbindungen herstellen.

Periodic table (German) EN

Das Periodensystem der Elemente [By Joshua D.wondrousch, Mattlaabs (Public domain), via Wikimedia Commons]

Zählt man nun noch die technischen Verfahren hinzu, führt dies zu einer kaskadenförmigen Vervielfältigung der Möglichkeiten, was diese Zahl weiter exponentiell wachsen lässt. Und jede Veränderung an der Basis oder der vorgelagerten Technologie verändert die daraus gestaltbaren neuen Elemente.

Uhr, Smartphone, Armreif in einem

Uhr, Smartphone, Armreif in einem

Was also – wie bei Doodle God – seinen Ausgang bei den vier klassischen Elementen genommen hat, führt in zumeist evolutionären, seltener revolutionären Schritten zu immer neuen Kombinationen bereits existierender „Bausteine“. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Kombination Uhr/Schmuck/Smartphone – unterstützt durch die Möglichkeit gebogener Touchscreens – zur Smartwatch. Um den Fortgang der Innovation braucht einem also nicht bange zu sein. Man muss „nur“ Vorhandenes neu zusammenfügen. Denn am Ende basiert alles auf nur 118 Elementen!

Ein Gedanke zu „Innovationen durch neue Kombinationen – Was man von Doodle God lernen kann

  1. Pingback: Innovation by recombination – what Doodle God can teach us | BeyssOnManagement

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