Der Weg zum Wachstum über Innovation

Innovative Unternehmen wachsen schneller, generieren mehr Umsatz und sind nachhaltig erfolgreicher. Zu diesem Ergebnis kam die Studie „Breakthrough innovation and growth” der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, veröffentlicht im Herbst 2013. Es handelt sich um die weltweit größte und umfassendste Studie zu Innovation und Innovationsmanagement. Hierfür hatte PwC in 25 Ländern Führungskräfte auf Vorstandsebene mit Verantwortung für Innovation aus 1.757 Unternehmen und 30 Branchen befragt. Anhand von sechs Kriterien wurden die Unternehmen segmentiert, um später die Charakteristika der Top 20 Prozent („most innovative companies“) mit den 20 Prozent am Ende der Skala („least innovative companies“) zu vergleichen. Demnach sind die innovativsten Unternehmen in den vergangenen drei Jahren im Durchschnitt um fast 16 Prozent schneller gewachsen als die am wenigsten innovativen Unternehmen. Jeder der Innovationsführer hat damit zusätzliche Umsätze von durchschnittlich 250 Millionen US-Dollar in den vergangenen drei Jahren generiert. Auch in der Zukunft stehen die Top-Innovatoren besser da, als ihre Wettbewerber.

Erwartetes Umsatzwachstum in den kommenden fünf Jahren (Quelle: PwC)

Erwartetes Umsatzwachstum in den kommenden fünf Jahren (Quelle: PwC)

Die innovativsten Unternehmen erwarten in den kommenden fünf Jahren ein Umsatzwachstum von 62,2 Prozent. Das ist knapp doppelt so viel wie der globale Durchschnitt (35,4 Prozent) und dreimal mehr als die am wenigsten innovativen Unternehmen (20,7 Prozent). Für die nächsten fünf Jahre rechnen die Top-Innovatoren mit einem Umsatzwachstum von insgesamt 252 Milliarden US-Dollar, die Innovations-Schlusslichter dagegen nur mit 93 Milliarden US-Dollar. Diese zusätzlichen rund 160 Milliarden US-Dollar würde für je-des der innovativsten Unternehmen im Durchschnitt 500 Millionen US-Dollar mehr Umsatz gegenüber ihren weniger innovativen Wettbewerbern bedeuten.

Das wirft die Frage auf: Was machen die Innovationsführer anders?

Was die innovativsten Unternehmen anders machen

Die Untersuchung ergab eine direkte Korrelation zwischen einem hohen Innovationsniveau und überlegenem Umsatzwachstum. Zwar gibt es nicht den einen Weg zum Innovationserfolg, gleichwohl aber Erfahrungen, die sich – zugeschnitten auf die individuellen Belange – für jede Unternehmung nutzen lassen. Verglichen mit ihren weniger innovativen Wettbewerbern, erwarten die führenden Innovatoren der Studie im Durchschnitt 6 Prozent zusätzliches Wachstum pro Jahr. Die “Road to Growth” zeigt, was sie anders machen.

Der Weg zum Wachstum (Quelle: PwC)

Der Weg zum Wachstum (Quelle: PwC)

Die innovativsten Unternehmen…

…betreiben Innovation zu einem bestimmten Zweck

Sie richten ihre Innovationsaktivitäten an den geschäftlichen Zielen aus. Dabei sind sie mehr darauf bedacht, die richtige Innovationsstrategie zu entwickeln, als die am wenigsten in-novativen Unternehmen (32 Prozent gegenüber 20 Prozent).

…haben eine definierte Innovationsstrategie

79 Prozent der Top-Innovatoren, aber nur 47 Prozent der Innovations-Schlusslichter sagen, sie verfügten über eine klar definierte Innovationsstrategie. Die Innovationsführer haben verstanden, dass eine klare Strategie die Basis für eine erfolgreiche Durchführung ist.

…verfolgen einen eher formalen oder strukturierten Ansatz in Sachen Innovation

Lediglich ein Fünftel (21 Prozent) der innovativsten Unternehmen managen Innovationen informell, verglichen mit einem Drittel (32 Prozent) der am wenigsten innovativen Unternehmen.

…erkunden mehr Betriebsmodelle für die Innovation

Führende Unternehmen haben die “Innovation des Innovationsprozesses” im Auge. Wenn traditionelle Wege nicht mehr weiterhelfen, experimentieren sie mit neuen Ansätzen, wie beispielsweise Open Innovation oder Corporate Venturing. Letzteres ziehen die Top-20-Innovatoren mit einer doppelt so großen Wahrscheinlichkeit in Erwägung als die Bottom-20-Innovatoren (13 vs. 7 Prozent).

…konzentrieren sich mehr auf bahnbrechende und radikale Innovationen

In der Vergangenheit haben Unternehmen gelegentlich 90 Prozent ihrer Investitionen für schrittweise Innovationen aufgewendet. Heute setzen die innovativsten Unternehmen deutlich stärker auf bahnbrechende oder gar radikale Innovationen, besonders bei Produkten, Dienstleistungen, Technologie und Geschäftsmodellen. In einigen Bereichen ist ihr Anteil rund zweimal so hoch, wie bei den weniger innovativen Unternehmen.

Wie signifikant werden die Innovationen auf den jeweiligen Gebieten in den kommenden drei Jahren sein? – Addierte Antworten: „bahnbrechend“ und „radikal“ (Quelle: PwC)

Wie signifikant werden die Innovationen auf den jeweiligen Gebieten in den kommenden drei Jahren sein? – Addierte Antworten: „bahnbrechend“ und „radikal“ (Quelle: PwC)

…planen mehr Geschäftsmodell-Innovationen

Innovationen betreffen nicht mehr nur Produkte und Dienstleistungen. Die Top-Unternehmen nutzen Innovationen, um ihr Geschäftsmodell zu transformieren. 79 Prozent von ihnen haben vor, in den kommenden drei Jahren ihr Geschäftsmodell um neue Value Propositions zu erweitern (gegenüber 59 Prozent bei den am wenigsten innovativen Unternehmen). Damit definieren sie die Art und Weise, wie sie ihr Geschäft betreiben, regelmäßig neu.

…pflegen stärker die Zusammenarbeit mit Kunden und anderen externen Partnern

Die Innovationsführer haben den Wert der Zusammenarbeit mit Externen erkannt. Sie kreieren nahezu den doppelten Anteil ihrer neuen Produkte und Dienstleistungen gemeinsam mit ihren Kunden: 25,3 Prozent, gegenüber 13 Prozent bei den Innovations-Schlusslichtern. Bei Produkten und Services, die mit anderen externen Partnern entwickelt werden, ist der Unterschied noch deutlicher: 34 gegenüber 10 Prozent.

…generieren einen größeren Umsatzanteil durch neue Produkte und Services

Die führenden Innovatoren erzielen 25 Prozent ihres Umsatzes mit Produkten und Dienstleistungen, die erst seit einem Jahr angeboten werden. Bei den am wenigsten innovativen Unternehmen liegt dieser Anteil bei gerade einmal 6,6 Prozent.

Im Ergebnis – daran sei hier noch einmal erinnert: Gegenüber ihren weniger innovativen Wettbewerbern wachsen die Top-Innovatoren wesentlich schneller. In den kommenden fünf Jahren erwarten sie ein Umsatzplus von gut 62 Prozent, ihre Wettbewerber dagegen nur von knapp 21 Prozent. Innovation zahlt sich aus.

Quod erat demonstrandum.

Ein Gedanke zu „Der Weg zum Wachstum über Innovation

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