Produktion: Wie die Suche nach dem Neuen Überkommenes in Frage stellt

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Erst vor wenigen Wochen waren auf den großen Messen – von der IAA bis hin zu den IT-orientierten oder technologischen Messen – überall neue Ideen zu finden. In der Vergangenheit war Design-to-Cost das große Thema, also das Entwerfen und Konstruieren nach Kostengesichtspunkten unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen. Die Maxime lautete: „Konstruiere so, dass unter den vorgegebenen Prämissen das Kostenziel eingehalten wird.“

Auf der Suche nach dem neuesten Trend

Nunmehr suchen alle den neuen „Trend“, den nächsten „Key-Driver“ für die nächste Produkt-Revolution. Sei es die Frage, wie man im heutigen Daten-Dschungel die wichtigen Informationen besonders effizient herausfiltert, wie man mit kleineren Produkten mit (mindestens) vergleichbarem Funktionsumfang weniger Ressourcen verbraucht, oder aber die Frage nach der geringsten CO2-belastenden Herstellung oder Nutzung bestimmter Produkte (z.B. Elektroauto). Weiterlesen

Produkte aus dem Drucker – 3D-Drucker sind der letzte Schrei

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Unter der Überschrift „Die Waffe aus dem Hobbyraum“ berichtete das Handelsblatt am 21. Juni 2013 über die Einsatzmöglichkeiten von 3D-Druckern. Prominentes Beispiel: Die „Liberator “, eine Pistole aus (fast 100 Prozent) Kunststoff, für die das Unternehmen Defense Distributed  – hinter der der texanische Jurastudent Cody Wilson steckt – eine Anleitung ins Internet gestellt hatte. Nach zwei Tagen war diese bereits 100.000 Mal heruntergeladen worden. Das war den US-Behörden zu viel: Sie haben dafür gesorgt, dass die Anleitung aus dem Netz verschwindet.

Eine Waffe aus Kunststoff? Es fällt doch einigermaßen schwer, sich vorzustellen, dass die auch funktioniert. Es gibt eine Reihe von Videos im Internet, die Versuche mit der Ein-Schuss-Waffe zeigen. Tatsächlich schießt sie, allerdings ist die Sicherheit für den Schützen nicht gegeben und die Treffgenauigkeit wohl eher gering. Weiterlesen

Produktionsverlagerungen erfolgreich meistern

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Verlagerungen von Produkten und der damit verbundenen Produktionen sind heutzutage nichts Außergewöhnliches. Und doch ist jede einzelne wieder ein kleines, neues Abenteuer.

Ohne das Produkt genau benennen zu wollen, sei eine klassische Maschine als Beispiel gewählt, für deren Herstellung verschiedene wertsteigernde Produktionsschritte benötigt werden – vom klassischen Zerspanen (Drehen, Fräsen, Schleifen) über das Veredeln (Verchromen) bis schließlich zur Montage und elektrischen Installation. Weiterlesen

Was der Kunde will

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Gewöhnlich wissen alle immer alles ganz genau: Die einen wissen, was sie wollen; die anderen, wie man diesen Wunsch erfüllt. Wie dieses an sich einfache Zusammenspiel gelegentlich abläuft, zeigt die folgende Abbildung:

Projektmanagement: die einfache Wahrheit

Bei aller Zuspitzung, das wird nicht wenigen bekannt vorkommen. Werfen wir einen Blick auf den Maschinen- und Anlagenbau. Da kommen die Vertriebsleute vom Kunden zurück und wissen ganz genau, was er will. Selbst Produktmanager und Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung wissen ganz genau, was der Kunde will. Nun werfe man noch einmal ein Blick auf die ersten drei Bilder oben. Kein Wunder, wenn am Ende das Ergebnis „geringfügig“ von der ursprünglichen Anforderung abweicht („This was installed“). Weiterlesen

Keine Standardlösungen bitte – Modularisierung bei kleinen Losgrößen

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Bauklötze: große und kleine, schmale und breite, hohe und flache. Aus Kindertagen sind sie uns allen gut bekannt. Und was konnte man nicht alles mit ihnen bauen?! Häuser, Garagen, Burgen, Türme, Tore – immer ließen sich dieselben Steine zu ganz neuen Ergebnissen zusammensetzen. In der Produktionstechnik wird dieses Bausteinprinzip Modularisierung genannt. Dabei geht es darum, durch „Bausteine“, die möglichst unabhängig von Kundenanforderungen sind, eine höhere Wiederholungsrate zu erzielen, mehr Variationen zu ermöglichen (Anpassungsfähigkeit), die stückkostengünstige Fertigung der Einzelteile zu gewährleisten und Entwicklungskosten einzusparen. Weiterlesen

Kampf der Komplexität: das Cato-Prinzip

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Wer Beispiele für Modularisierung und Standardisierung sucht, findet gewöhnlich solche aus der Massenproduktion, etwa aus dem Automobilbau. Schnell entsteht so der Eindruck, Modularisierung gäbe es bei kleineren Losgrößen – bis hin zur Losgröße 1 – kaum oder sei gar unmöglich. Stimmt das? Ich meine: nein! Weiterlesen